Was ist die Multi-Cloud?
Die Multi-Cloud ist das Ausführen von Anwendungen in mehreren Clouds. Mehrere Cloud-Anbieter wie AWS, Google Cloud und Microsoft Azure stellen dem Kunden die Computing-, Cloud-Speicher- und Netzwerkressourcen in einem Multi-Cloud-Deployment zur Verfügung.
Mit einem Multi-Cloud-Ansatz können Unternehmen auswählen, welche Dienste von welchem Cloud Service Provider (CSP) sie nutzen möchten. So sind sie niemals zu 100 Prozent auf einen einzigen CSP angewiesen.
Beispielsweise könnte ein Multi-Cloud-Setup aus einer Produktionsumgebung in Public Cloud A, Entwicklung und Tests in Public Cloud B und Disaster Recovery (DR) in Public Cloud C bestehen. Ebenso können Daten für eine Analysen aus verschiedenen Pipelines zu Public Cloud-Anbietern gezogen werden und von einer Cloud-Plattform verarbeitet werden.
Unterm Strich ermöglicht es eine Multi-Cloud-Strategie, Daten aus jeder Cloud oder jeder lokalen Quelle zu verbinden und schnell zu analysieren. Dies ist wichtig, da Unternehmen immer mehr Software-as-a-Service (SaaS) einsetzen und in Echtzeit auf ihre Analysen zugreifen müssen.
Multi-Cloud und neue Formen der Datenanalyse
Die Multi-Cloud hat sich zu einer der beliebtesten Arten der Cloud-Bereitstellung entwickelt. Sie definiert sogar die Möglichkeiten der Datenanalyse neu. Gartner schätzte, dass 81 Prozent der Unternehmen im Jahr 2020 mindestens zwei Public Clouds nutzten, und das aus zwei übergeordneten Gründen:
- Die Vermeidung eines Vendor Lock-ins: Ein Unternehmen darf sich nicht ausschließlich auf die Roadmap eines einzelnen CSP verlassen. Es könnte sonst den Zugriff verlieren, wenn dieser CSP einen Ausfall hat.
- Breites Angebot an Best-of-Breed-Lösungen: Unternehmen können Services von jedem beliebigen Cloud-Anbieter auswählen, basierend auf Kriterien wie Funktionalität, Preis und geografischem Standort.
Insbesondere bei Analyse-Workloads sorgt eine Multi-Cloud-Strategie dafür, Abfragen auf den Cloud-Infrastrukturen mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis auszuführen. Die niederländische Firma Intertoys verfolgte beispielsweise
eine Multi-Cloud-Migrationsstrategie, um die Analysen des Unternehmens zu modernisieren und komplexe Abfragen durchzuführen:
- Die Datenmengen aus einer Vielfalt von Quellen wachsen rasant. Dies ist eine weit verbreitete Herausforderung für Unternehmen. Eine CIO-Umfrage ergab, dass Firmen durchschnittlich 400 Datenquellen anzapfen, 20 Prozent davon gar 1.000 oder mehr.
- Zudem waren mehrere Datenschemata im Spiel, was immer zu komplizierten gemischten Workloads führt. Strukturierte, halbstrukturierte und unstrukturierte Daten mussten verarbeitet werden, um alles - von einfachen Berichten bis hin zu Executive Dashboards - zu unterstützen.
- Komplexe Multi-Join-Abfragen erforderten ein Höchstmaß an Leistung und mehrdimensionale Skalierbarkeit. Diese Kombination ist nur mit einer Multi-Cloud-Bereitstellung möglich, die jede Option offenhält.
Intertoys hat eine vernetzte Plattform in der Microsoft Azure Public Cloud bereitgestellt. Die Migration dorthin stellte sicher, dass das Unternehmen elastisch und kostenoptimiert vorgehen und den größtmöglichen Nutzen aus hybriden Multi-Cloud-Daten-Workloads ziehen konnte.
Was sind die größten Vorteile der Multi-Cloud?
Die beiden sehr überzeugenden Hauptvorteile der Verwendung mehrerer Cloud-Plattformen sind die Vermeidung eines Lock-in und größtmögliche Wahlfreiheit. Andere sind:
Analytics überall
Die Migration in eine Multi-Cloud-Umgebung ermöglicht es Unternehmen, für jede Analyse-Workload die beste Cloud und das beste Toolset dafür auszuwählen. Ein Unternehmen kann Cloud-Computing- und Speicherlösungen an seine jeweiligen Datenquellen und Geschäftsanforderungen anpassen und so Kosten und Leistung optimieren. Jede Cloud wird zu einer potenziellen Option für jeden Workload, und Analysen sind nicht an einen einzigen CSP gebunden.
Beschleunigte Innovation
Unternehmen können ungezwungen nach den neuesten Cloud-Computing-Diensten suchen, die ihre Analysen beschleunigen. Sie müssen nicht auf Cloud-Anbieter A warten, wenn Cloud-Anbieter B bereits einen passenden Service entwickelt hat. Die erweiterte Auswahl durch den Einsatz der Multi-Cloud vereinfacht auch die Erstellung von Cloud-Umgebungen für bestimmte Anwendungsfälle, etwa für die Verwaltung von Gesundheitsdaten.
Verbesserte Resilienz und Redundanz
Wenn sich Unternehmen ausschließlich auf einen One-Cloud-Stack verlassen, besteht für sie ein hohes Risiko durch einen Ausfall – es handelt sich um das "Alle Eier in einem Korb"-Problem. Die Multi-Cloud hilft ihnen, sich zu diversifizieren. Sie können eine Cloud für Backups verwenden und eine andere für Produktions-Workloads. So lassen sich Daten für ein Failover zwischen Clouds verschieben. Oder sie fügen ihrer lokalen Umgebung einen Cloud-Disaster Recovery-Dienst hinzu. Multi-Cloud ermöglicht in jedem Fall eine robustere Performance.
Kostenoptimierung
Die Umstellung auf Multi-Cloud kann die Cloud-Kosten senken, da Unternehmen zu den jeweils günstigsten Diensten wechseln können. Sie können auch nach der Kombination aus Compute und Storage suchen, die die kostengünstigste Workload-Skalierung unterstützt.
Wie kommt man in die Multi-Cloud?
Der Übergang zu einer Multi-Cloud-Bereitstellung ist ein mehrstufiger Prozess:
- Definieren Sie den Umfang des Projekts. Multi-Cloud-Migration könnte bedeuten, dass alle Anwendungen in eine Public Cloud übertragen werden. Oder nur eine Teilmenge von ihnen, während der Rest lokal verbleibt.
- Führen Sie eine Analyse durch, um aus Performance- und Kostensicht den sinnvollsten Platz für einen Workload zu ermitteln. Überlegen Sie, ob und wie lokale Ressourcen hineinpassen.
- Schauen Sie sich verschiedene CSPs an. Jeder Cloud-Anbieter zeichnet sich in einem bestimmten Bereich aus, z. B. bei der Preisgestaltung, der Leistung oder dem Tooling. Auch die Cybersicherheitspraktiken und Service Level Agreements des Anbieters sind wichtige Faktoren.
- Bewerten Sie die Optionen der Datenplattform. Da die Vermeidung von Datensilos und Datendrifts zentrale Multi-Cloud-Herausforderungen sind, kann die richtige Lösung Daten aus jeder Quelle aufnehmen und eine konsistente, wirtschaftliche und skalierbare Leistung liefern.
Während dieses Prozesses kann sich herausstellen, dass eine Hybrid Cloud, zusammengesetzt aus einem Cloud-Computing-Dienst und einer lokalen Umgebung, eine bessere Option ist als eine Multi-Cloud. Alternativ könnte auch ein hybrides Multi-Cloud-Setup die richtige Wahl sein.
Verhältnis der Hybrid Cloud zur Multi-Cloud
Verschiedene Unternehmen haben unterschiedliche Definitionen für die Hybrid Cloud.
Die Ansicht von Teradata ist es, dass die Hybrid Cloud immer mit einer lokalen Infrastruktur zusammenspielt. Die Multi-Cloud kann dies (als Teil einer hybriden Multi-Cloud-Bereitstellung) tun, muss aber nicht. Multi-Cloud bedeutet oft nur “mehrere Public Cloud-Dienste”.
Andere Definitionen der Hybrid Cloud können sie als eine Kombination aus Public Cloud- und Private Cloud-Ressourcen bezeichnen, wobei „Private Cloud“ als eine einem einzigen Kunden gewidmete Cloud-Umgebung definiert wird.
Organisationen müssen sich nicht zwischen einer der beiden Herangehensweisen entscheiden. Sie können kombiniert werden. Es gibt jedoch unterschiedliche Vor- und Nachteile, als da wären:
Multi-Cloud Architektur
Pro
- Wählen Sie einen beliebigen Dienst von einem beliebigen Public-Cloud-Anbieter.
- Verteilen Sie Daten und Risiken auf mehrere Public Clouds.
- Vermeiden Sie den Vendor Lock-in und kaufen Sie zu den besten Preisen.
Kontra
- Erhöhte Komplexität, die möglicherweise große Änderungen an der Datenarchitektur erfordert.
- Die Sicherheit ist aufgrund einer größeren Angriffsfläche ein Problem.
- Einige anbieterspezifische Rabatte sind möglicherweise nicht verfügbar.
Hybrid Cloud Architektur
Pro
- Nutzen Sie lokale Daten und Investitionen in die Infrastruktur.
- Behalten Sie die Kontrolle über Sicherheit und Leistung.
- Nutzen Sie On-Demand-Ressourcen wirtschaftlich nur nach Bedarf.
Kontra
- Betrieb und Wartung on-prem können zeitaufwändig sein.
- Setzt API-konsistente und sichere Verbindungen zwischen Umgebungen voraus.
- Die Implementierung ist ohne die richtige Datenplattform und die richtigen Tools schwierig.
Wie sicher sind Multi-Cloud- und Hybrid Cloud-Umgebungen?
Eine Multi-Cloud-Umgebung ist nur so sicher wie es die Security-Praktiken ihrer Cloud-Anbieters zulassen. Auch ist sie abhängig von einer gewissenhaften Nutzung. Multi-Cloud-Strategien können die Komplexität von Sicherheitsmaßnahmen erhöhen, da Daten an mehr Orten vorgehalten werden müssen. Große CSPs sind jedoch auf dem neuesten Stand der Cybersicherheit und haben mehrschichtige Security für ihre Services implementiert.
Der genaue Umfang dieser von CSP bereitgestellten Sicherheit variiert je nach Art des Dienstes. Software-as-a-Service-Security liegt fast ausschließlich in der Verantwortung des Cloud-Anbieters, während sich im Falle von Infrastructure-as-a-Service und Platform-as-a-Service Anbieter und Kunde die Verantwortung teilen.
Die Hybrid Cloud führt zusätzliche Security ein, da die Kundenorganisation weiterhin ihre on-premise-Ressourcen verwaltet. Aufgaben wie das Patchen, Aktualisieren und Verwalten des Lebenszyklus von Hardware und Software obliegen nach wie vor den internen Teams.
Was die Multi-Cloud für Analytics bedeutet
Eine Multi-Cloud-Umgebung funktioniert am besten mit einer vernetzten Cloud-Datenplattform, die konsistente Leistung, mehrdimensionale Skalierbarkeit und eine einzige Quelle der Wahrheit anbietet. Eine solche Lösung kann sich mit allem synchronisieren sowie alle Anforderungen des Data Warehousing bis hin zu erweiterten Analysen erfüllen.
Am wichtigsten aber ist, dass sie die Analyse zukunftssicher macht. Unternehmen können sich Cloud-Service-Optionen offenhalten und gleichzeitig auf eine Datenplattform setzen, um nahtlos mit jedem CSP oder jeder Lösung zusammenzuarbeiten.
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