Überblick
Wie 2020 die Datenanalyse für immer verändert hat
Lesen Sie mehr über vier wichtige Möglichkeiten, wie die Datenanalyse durch die beispiellosen Ereignisse dieses Jahres umgestaltet wird.
Wenn Sie eine der Vorhersagelisten zu Beginn eines jeden Jahres gelesen haben, dann haben Sie für 2020 wahrscheinlich mit technologischen und datenwissenschaftlichen Fortschritten gerechnet. Es kam anders. Für Sie und viele Unternehmen hat vergangenes Jahr eine unerwartete Wendung genommen.
Die COVID 19-Pandemie hat die Pläne vieler Unternehmen durcheinandergebracht, sie hat aber auch Vorteile und Lehren mit sich gebracht, die Ihr Unternehmen langfristig stärken können. Indiens erster Premierminister Jawaharlal Nehru sagte einmal: "Neue Krisen und Sackgassen haben zumindest einen Vorteil: sie zwingen uns zum Nachdenken."
2020 war ein Jahr, in dem wir alle tiefer über unsere Unternehmen nachdenken mussten. Aber auch heute sollte es darum gehen, tiefer über das Geschäft und die Daten nachzudenken. Hier sind vier wichtige Beispiele, wie die Datenanalyse durch die beispiellosen Ereignisse rund um COVID 19 umgestaltet wurde:
1. Wir sind jetzt alle Datenwissenschaftler.
Wie das MIT kürzlich berichtete, hat COVID 19 die Datenanalyse "in den Mittelpunkt der öffentlichen Diskussion" gerückt. Menschen aller Couleur posten epidemiologische Graphen und -Kurven in sozialen Medien. Politiker präsentieren Daten, um Menschen dazu zu bewegen, ihr tägliches Leben radikal zu verändern.
Auch bei der Datenanalyse gibt es viele Diskussionen. Die Leute stellen Fragen wie: "Testen wir genug Leute, um eine genaue Stichprobengröße zu erhalten?" "Sind unsere Tests überhaupt korrekt?" "Sind die Modelle, die wir für die Analyse von Daten verwenden, die richtigen?" Viele dieser Methodendiskussionen werden bereits seit Jahrzehnten unter Datenwissenschaftlern und Analysten in Unternehmen geführt.
Arcadis weist darauf hin, dass COVID 19 ebenso wie Sport und Politik dazu beigetragen haben, die Öffentlichkeit für die Bedeutung von Daten zu sensibilisieren. Sie hätten "das Verständnis von Datenanalysen für ein globales Publikum weiter demokratisiert und gefördert“. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass sich mehr Menschen – insbesondere aus der jüngeren Generation – als „Citizen Data Scientists“ verstehen. Führungskräfte dürfen davon ausgehen, dass immer mehr ihrer Mitarbeiter Zugriff auf Daten, Tools und Plattformen anfordern und so zu geschäftskritischen Aktionen beitragen werden.
2. Die Cloud wird gefragt– und getestet – sein wie nie zuvor.
Einer Schätzung zufolge ist der Cloud Computing-Markt von 233 Milliarden US-Dollar im Jahr 2019 auf 295 Milliarden US-Dollar im Jahr 2021 gewachsen. Die Unternehmen hatten sich bereits vor der Pandemie mehr und mehr der Cloud zugewandt, aber COVID 19 hat den Trend beschleunigt, da viele Unternehmen jetzt Remote-Belegschaften unterstützen müssen.
Experten für die Datenanalyse können Unternehmen dabei helfen, diese Verschiebungen zu bewältigen, weil sie maximale Flexibilität bieten. Unsicherheit ist die einzige Gewissheit für die kommenden Monate, in denen Infektionsspitzen weiter zu Lockdowns führen und sich auf die Lieferkette und den Geschäftsbetrieb auswirken können. As-a-Service-Angebote werden weiter stark nachgefragt sein, da Unternehmen ihre Kapazität je nach Bedarf nach oben oder unten skalieren wollen. Cloud Service-Provider müssen Uptimes garantieren, selbst wenn ihre personalknappen Teams dafür Rechenzentren verwalten müssen.
3. Daten halten die Lieferkette aufrecht.
Panikkäufe für bestimmte Waren (Toilettenpapier, Desinfektionsmittel und Thermometer) einerseits und eine stark gefallene Nachfrage nach anderen (Restaurantbesuche etwa oder Schulmilch) andererseits haben die Betreiber gezwungen, ihre Lieferketten entsprechend anzupassen. Vor COVID 19 analysierten viele Unternehmen Daten der vergangenen ein oder zwei Jahre, um den Bedarf vorherzusagen und die Produktion zu planen. Nach 2020 werden Lieferanten mehr Datenpunkte integrieren und Künstliche Intelligenz und andere Analysemodelle nutzen, um zu planen und Anomalien zu identifizieren.
Es wird eine Lernkurve geben, da automatisierte Prognosealgorithmen zu viel produzieren oder lagern können. Aber Unternehmen mit einer Vielzahl aussagekräftiger Daten werden besser darauf vorbereitet sein, Anomalien effektiv zu bewältigen.
Letztlich wird die Analyse von Nachfrageeinbrüchen und -spitzen Unternehmen besser für die nächste Krise rüsten. Sie werden Auslöser ausfindig machen, die kommende Situationen vorhersagen und gegebenenfalls verhindern können. Dies ist Datenanalyse vom Feinsten, da sie Unternehmen dabei hilft, effektiver und besser auf die Bedürfnisse ihrer Kunden zu reagieren.
4. Der Bedarf im Gesundheitswesen wird für Fortschritte in den Bereichen 5G, IoT und AI sowie für neue Partnerschaften sorgen.
Teradata prognostizierte, dass 2020 das "Jahr für 5G und IoT" sein würde. Beides sind Treiber für "Smart Anything", einschließlich Smart Cities und Smart Health.
Mittlerweile hat sich die Nachfrage nach diesen Techniken nochmals rapide beschleunigt, da die Staats- und Regierungschefs versuchen, die Ausbreitung einer grassierenden Infektionskrankheit zu mildern. Die Einführung von Kontaktverfolgungs-Apps und GPS-Überwachung hat weltweit Datenschutzbedenken hervorgerufen. Nichtsdestotrotz wird ein gewisses Maß an intelligenter Überwachung erforderlich sein, wenn wir Ausgangssperren verhindern und Unternehmen weiter öffnen wollen. Die Technologie wird eine Schlüsselrolle bei der Balance zwischen dem Schutz der öffentlichen Gesundheit einerseits und der Stärkung der Volkswirtschaften andererseits spielen.
Das Gesundheitswesen nutzt seit vielen Jahren Daten, nun aber werden Data Analytics-Experten auch um Hilfe bei umfassenderen und dringenderen Zielen gebeten. Beispielsweise arbeitet Teradata direkt mit öffentlichen Behörden und dem Weißen Haus zusammen und nutzt Analysen, um den wahrscheinlichen Standort neuer Ausbrüche vorherzusagen, sowie welche Bevölkerungsgruppen am stärksten von Infektionen bedroht sind und welche Ressourcen in bestimmten Regionen benötigt werden. Unsere Datenwissenschaftler auf der ganzen Welt beteiligten sich an Hackathons, um Innovationen zu ermöglichen, die die Ausbreitung von COVID 19 verlangsamen sowie neue Behandlungen und Impfstoffe ermöglichen. Wir sind mit vielen unserer Kunden und Kollegen aus der Tech-Branche auch der COVID 19-Healthcare Coalition beigetreten, um gesundheitsbezogene und technische Daten zusammenzubringen und neue Erkenntnisse zu generieren.
Wenn uns 2020 etwas gelehrt hat, dann ist es, dass die Zukunft schwer vorherzusagen ist. Die Geschichte hat jedoch gezeigt, dass die Menschheit enorme Fortschritte machen kann, wenn eine Krise die ganze Welt auf ein Ziel einschwört. Wir sehen COVID 19 als Chance, Datenanalysen zu testen und weiterzuentwickeln und gemeinsam als Branche voranzukommen.